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Mein Weltkulturerbelauf 2019 für den GSV Bamberg

Schon im Oktober 2018 früh um 6.15 Uhr bin ich am Computer. Ich will einen Startplatz für meinen 9. Weltkulturerbelauf am 5. Mai. Dann – warten-warten – endlich um 6.35 Uhr bekomme ich eine Bestätigung. Ich bin dabei und laufe wie immer für den GSV Bamberg im Team Caritas!!!


Ab Januar 2019 habe ich ein schlechtes Gewissen. Los Ludwig – mit dem Training anfangen! Auch drei Arbeitskolleginnen wollen mitlaufen. 10,9 km durch Bamberg. Nichts Neues. Seit 2003 war ich alle 2 Jahre dabei. Fehlt nur noch das Training.


Ab März 2019 habe ich dann einmal die Woche trainiert mit langsam steigern 20 Minuten, 30 und 45 Minuten lang. Eine Arbeitskollegin schafft es mit dem Training über Ostern nicht. Ich habe einen Lauffreund Sepp, der noch keinen Startplatz hat. 10 Tage vor dem Lauf kann ich Sepp den Startplatz vermitteln. Eine andere Arbeitskollegin will unbedingt vor mir ins Ziel kommen erzählt sie den Kindern und spornt mich zusätzlich an.


Endlich 5. Mai Lauftermin. Ich fahre mit dem Zug und meinem Fahrrad nach Bamberg und hole mir kalte Ohren auf dem Weg zu meinen Startunterlagen im Hafen. Zurück in der Stadt schaue ich begeistert den Kinderläufen am Grünen Markt zu. Viele sausen an mir vorbei, auch geht mal einer und dann nochmal bleibt eine außer Puste kurz stehen. Mit dem Applaus der Zuschauer und meinem angetrieben, schleppt sie sich zum Ziel.


Am ausgemachten Treffpunkt 14 Uhr treffe ich Sepp. Wir laufen uns zusammen ein wenig warm und stellen uns in der Schlange bei den Toiletten- Häuschen an.


Jetzt geht’s los. Startschuss- aber warten-warten- langsam vorwärts zur Startmatte vorwärts. Sepp sagt nach 10 Minuten kommen wir über die quietschende Startmatte an der Weide.- Endlich los im Gewühl und viele Zuschauer rechts und links, die uns anfeuern. In der Mußstraße ist es immer noch eng und rechts und links geht’s los mit dem Überholen. Uuh… jetzt kommt nach der Brücke Regensburger Ring der steile Berg zum Cherbonhof und wieder alles eng. Wie beim „Elefanten-Rennen“ drei LKW nebeneinander auf der Autobahn am Berg beim Überholen, denke ich.


Auf dem engen Weg zum Ottobrunnen springen ein paar schnellere Läufer wie Hasen seitlich über den Acker. Nochmal geht es steil rauf zum Michaelsberg-Eingang. Beim Torschuster- km 3 – weiß ich, habe ich die meisten Höhenmeter schon geschafft. Aufpassen muss ich beim engen Eingang in die Alte Hofhaltung und dem unebenen Pflaster.


Am Domplatz sehe ich kurz die groben Pflastersteine und gehe lieber links auf das neue glattere Pflaster. Flott geht es bergab zur Roppeltsgasse und linksrum zur Schranne. Für das alte Rathaus bleibt kein Blick, weil der sogenannte „Säutrog“ über das Wasser mit vielen Läufern und den Zuschauern voll ist. Um das Schloss Geyerswörth geht’s nach der Bischofsmühlen-Baustelle weiter auf den Gittern an den neuen Gebäuden des Weltkulturerbes zur Schranne zurück.


Aufpassen muss ich auf die groben Pflastersteine bei der Klosterbrauerei auf dem Weg zum Leinritt. Endlich Wasserstation für den Durst, Hals und Stirn. Weiter am Wasser entlang Richtung Hain links über die Brücke zum Hollergraben- hier links- rechts – es zwickt in meinem linken Knöchel - unter der Nonnenbrücke zum Schillerplatz.

Diesmal sitzen nur wenig „Kaffee-Fritzen“ außen beim Café Luitpold. Es ist zu kalt dafür. Und immer noch im Pulk mal neben mir in Sichtweiter Sepp. Am Wilhelmsplatz – km 6- ruft eine Arbeitskollegin meinen Namen. Flott über die Marienbrücke und rechts die Rampe runter .


Immer noch viele Läufer lenken mich vom sonst „zähen, öden“ Weg am Main-Donau- Kanal ab. Der Anstieg hoch zur Löwenbrücke geht mir in die Waden. Zähne zusammenbeißen bis zu Überqueren der Königstrasse- km 8-. In der Färbergasse erwarten mich diesmal keine kühlen Wasserduschen der Anwohner. Es ist dafür zu kalt. Zack um die Kurve zur Letzengase und am Deutschen Haus in der Königstrasse endlich wieder eine Wasser-Oase.


Meine Füße werden immer schwerer über der Kettenbrücke und rein in die Altstadt. Alles freiwillig sage ich zu mir. Es zieht sich für mich im Vorderen Graben etwas hin bis ich am Obstmarkt vorbeikomme. In der Austraße erkenne ich unter den Zuschauern eine Arbeitskollegin, der ich zurufe. Keine Zeit bleibt mir für einen tollen Blick zum Michaelsberg vom Kranen aus. Meinen Laufpartner Sepp sehe ich in der Fischerei ein Stück weiter vor mir.


Auf der Markusbrücke und auch am Gefängnis und „Klein Venedig“ vorbei, mal überholen mich Leute, dann überhole ich ein paar – nur noch 1 km. Schwer wie immer merke ich, wenn es leicht bergauf zur Sandstraße geht. Am Schlenkerla vorbei merke ich dann den neuen glatten Straßenbelag Dann sind da nicht ganz so viele Leute wie sonst Spalier vor dem Alten Rathaus. Ich laufe möglichst in der Mitte auf den glatten Platten, weil das mich nicht so anstrengt.


Die „Endspurtler“ sausen an mir vorbei, ufff ich kann nicht mehr zulegen- aber es läuft ja auch prima die Obere Brücke runter in die Fußgängerzone. Da sehe ich Sepp, der bei der Martinskirche auf mich wartet und mich anfeuert nochmal Gas zu geben. Geht bei mir nicht- er zieht mich mit bis in die Zielkurve- sagt noch jetzt schau da oben ist das Zielfoto- und fast zeitgleich gehen wir über die Zielmatte.


Pfff- geschafft. Mit Sepps Zeitmessung müsste ich- wow- schneller als 2017 gewesen sein!


Und wieder dabei in zwei Jahren WKEL 2021?


Ludwig Endres

Geschafft !!!! Sehen so Sieger aus ???

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